- Die Kernaussage des Artikels
Die Pharmaindustrie setzt einen speziellen Taschenspielertrick ein, um den marginalen und zu vernachlässigenden absoluten Nutzen bestimmter Medikamente aufzubauschen. Beispiel: Aspirin® im Falle von Herz-Kreislauf Beschwerden. Anstatt die Wahrheit zu präsentieren, werden die Ergebnisse klinischer Untersuchungen grob aufgebauscht, indem man sie unter der Bezeichnung „relatives Risiko“ oder „relativer Nutzen“ falsch darstellt. Angesichts des eindrucksvollen absoluten Nutzens, der durch die Nahrungsergänzung mit Masquelier’s OPCs produziert wird, ist es nicht nötig, diese statistische „Technik“ anzuwenden, um die Ergebnisse aufzublasen und sie als die relativen Nutzen von OPCs darzustellen.
Inhalt
- Was ist absolutes Risiko oder absoluter Nutzen?
- Beim nächsten Mal bitten Sie Ihren Arzt um eine Erklärung
- Eine Studie hochskalieren!
- Beispiel Aspirin®
- Beispiel Masquelier’s OPCs und venöse Insuffizienz
- Nutzen bei 75 Prozent der „OPCs”-Gruppe
- Die Ergebnisse im Hinblick auf absoluten und relativen Nutzen
- Was ist mit dem Placebo-Effekt?
Was ist absolutes Risiko oder absoluter Nutzen?
Angenommen Sie wollen die Wirkung eines Herz-Kreislauf-Mittels erforschen, indem Sie messen, ob es in einer relevanten Patientengruppe die Sterblichkeitsrate senkt. Sie entwerfen eine klinische Studie für tausend Menschen, die gefährdet sind, an einer Herzerkrankung zu sterben. Sie unterteilen sie wahllos in zwei Gruppen von je fünfhundert Personen. Sie geben Gruppe 1 die Medizin, die Sie erforschen wollen, das „Verum“ bzw. die „echte Sache“, während Gruppe 2 ein unwirksames „Placebo“ erhält, „die Fake-Sache“. Am Ende des Versuchs zählen Sie die Anzahl der Todesfälle und finden heraus, dass in der Medizin-Gruppe ein Teilnehmer gestorben ist, während in der Placebo-Gruppe zwei Teilnehmer gestorben sind. Normale Menschen werden nicht sehr beeindruckt sein, weil der „Gewinn“ eine Person aus 499 ist, die andere Person wäre ohnehin gestorben, wie die Placebo-Gruppe zeigt. Im Hinblick auf das absolute Nutzen-Risiko-Verhältnis beträgt die echte Wirksamkeit Ihrer Medizin zwei Promille (2 ‰). Das bedeutet, dass Sie statt vier von tausend Menschen nun zwei Menschen haben, die gestorben sind.
Beim nächsten Mal bitten Sie Ihren Arzt um eine Erklärung
Wenn Sie die Ergebnisse der im vorigen Abschnitt beschriebenen theoretischen Studie im Hinblick auf das relative Risiko ausdrücken, schnellt deren Wirksamkeit von zwei Promille (2 ‰) auf fünfzig Prozent (50 %!) in die Höhe, da Sie ja zwei von vier Menschen das Leben gerettet haben. Offensichtlich ist dies eine grobe und irreführende Verdrehung der Fakten, aber die Pharmaindustrie liebt sie und die für die Regulierung medizinischer Produkte und der Gesundheit zuständigen Behörden scheinen nichts dagegen zu haben. Würden Sie zur Kategorie der Herz-Kreislauf-Risikofälle gehören, würden Sie dann nicht Ihr Sterberisiko drastisch um fünfzig Prozent senken wollen! Aber wären Sie nicht sehr enttäuscht zu erfahren, dass Ihre Chancen über die Zweipromille-Grenze (2 ‰) nicht hinausreichen? Wenn Ihnen also das nächste Mal Ihr Arzt eine Medizin verschreibt, bitten Sie ihn, ihre Wirksamkeit im Hinblick auf den absoluten Nutzen oder die absolute Risikoreduktion zu erklären.
Eine Studie hochskalieren!
Nun, angenommen Sie würden Ihre Herz-Kreislauf-Studie auf die eindrucksvolle Gruppe von 10.000 Menschen hochskalieren. Dadurch würden die Gruppe und die Studie „statistisch relevant“. Angenommen Sie würden herausfinden, dass statt dreißig Menschen in der Placebo-Gruppe „nur“ fünfzehn Menschen in der Medizingruppe an einem Herz-Kreislauf-Anfall gestorben sind. Dann haben Sie fünfzehn von 10.000 Patienten das Leben gerettet, was im Hinblick auf das absolute Risiko-Nutzen-Verhältnis 1,5 Promille (1,5 ‰) entspricht. Ihr Produkt würde sich als 25 Prozent weniger wirksam erweisen, wenn es von 10.000 Menschen eingenommen wurde. Jedoch würde Ihr Produkt im Hinblick auf das relative Risiko immer noch eine „Wirksamkeit“ von fünfzig Prozent zeigen, da Sie ja fünfzehn von dreißig Menschen das Leben gerettet haben.
Beispiel Aspirin®
In einem früheren Artikel Aspirin®, Masquelier’s OPCs und Herz-Kreislauf-Gesundheit hatte ich die Aufmerksamkeit des Lesers bereits auf die Tatsache gelenkt, dass die Langzeitbehandlung mit Aspirin® bei bedeutenden kardiovaskulären Vorfällen (i.e. Herzinfarkt, Schlaganfall oder gefäßbedingtem Tod) im Durchschnitt eine relative Risikoreduktion von zwölf Prozent ergibt, aber dass diese durchschnittliche relative Risikoreduktion von zwölf Prozent auf 0,08 Prozent zusammenschrumpft, wenn sie als absolute Risikoreduktion berechnet wird. [i] Das bedeutet, dass von 10.000 Menschen nicht 1200, sondern nur bis zu lediglich acht Menschen einen Nutzen ziehen.
Beispiel Masquelier’s OPCs und venöse Insuffizienz
Venöse Insuffizienz in den Beinen, in manchen Fällen begleitet von Insuffizienz der Venenklappen, manifestiert sich besonders in den unteren Beinbereichen in Form von Schweregefühl, müden Beinen, Gefühl von Schwellung, Juckreiz, Kribbeln und Krämpfen. All diese Beschwerden sind das Ergebnis von Kapillarschwäche. 1985 untersuchten französische Forscher vier Wochen lang die Wirkung der täglichen Einnahme von Masquelier’s OPCs bei einer Gruppe von 92 Menschen, die unter verschiedenen Ausprägungen venöser Insuffizienz litten. [ii] Sie überprüften die folgenden Kriterien: Schwere, Schmerz, Müdigkeit, Schwellung, Kribbeln, Prickeln, nächtliche Krämpfe und Anschwellen der Füße. Jedes Kriterium wurde je nach Intensität entsprechend einer Standardskala bewertet: 0: abwesend, 1: schwach, 2: durchschnittlich, 3: stark oder intensiv. Die Summe der Bewertungen konnte daher zwischen 0 und 12 Punkten schwanken. Je geringer die Punktzahl, desto besser der Zustand der Beine.
Nutzen bei 75 Prozent der „OPCs”-Gruppe
Ohne zu wissen, was sie tatsächlich einnahmen, ergänzten die Teilnehmer ihre tägliche Nahrung mit entweder 300 mg/Tag von Masquelier’s OPCs oder einem wirkungslosen Placebo. Insgesamt nahmen 32 Menschen Masquelier’s OPCs, während 39 das Placebo einnahmen. Das Hauptergebnis wurde als die Differenz zwischen den zwei Punkteständen präsentiert, die an den Tagen 0 und 28 gemessen wurden. Zu Beginn der Untersuchung lag der durchschnittliche Punktestand bei 6,9 Punkten in der „OPCs“-Gruppe und 5,8 Punkten in der Placebo-Gruppe. Nach vierwöchiger Supplementierung lag das Durchschnittsergebnis in der „OPCs“-Gruppe bei 2,3 Punkten und bei 3,2 Punkten in der Placebo-Gruppe. Dies stellt jeweils eine Verbesserung von 4,6 Punkten gegenüber 2,6 Punkten dar. Eine Nutzwirkung wurde bei 24 von 32 Teilnehmern beobachtet, die ihre Nahrung mit Masquelier’s OPCs ergänzten (75 Prozent der Fälle), während diese Wirkung nur bei 16 von 39 Teilnehmern beobachtet wurde, die das Placebo einnahmen (41 Prozent der Fälle).
Die Ergebnisse im Hinblick auf absoluten und relativen Nutzen
Berechnet als absoluter und als relativer Nutzen, trat der absolute Nutzen zu 75 Prozent bei der „OPCs“-Gruppe auf, während der absolute Nutzen des Placebos bei der Placebo-Gruppe zu 41 Prozent auftrat. Hinsichtlich des relativen Nutzens zeigt die Verbesserung einen 183-prozentigen Anstieg der Nutzen-Ergebnisse, wenn man die in der „Placebo“-Gruppe erreichten mit denen in der „OPCs“-Gruppe erzielten vergleicht. Der Nutzen stieg durch die Einnahme von OPCs von 41 Prozent auf 75 Prozent an. Was streng genommen bedeutet, dass 34 Prozent der Teilnehmer keinen Nutzen für die Gefäße aufgewiesen hätten, wenn sie nicht Masquelier’s OPCs eingenommen hätten. Vergleichen Sie dies mit dem Herz-Kreislauf-Nutzen von Aspirin®, das bei der absoluten Herz-Kreislauf-Risikoreduktion belanglose 0,08 Prozent erreicht, was einer aufgebauschten und dennoch dürftigen relativen Risikoreduktion von zwölf Prozent bei den bedeutenden Herz-Kreislauf-Vorfällen (i.e. Herzinfarkt, Schlaganfall oder gefäßbedingtem Tod) entspricht.
Was ist mit dem Placebo-Effekt?
Wenn Menschen an klinischen Tests wie dem mit Masquelier’s OPCs teilnehmen, gibt es immer einen geheimnisvollen Placebo-Effekt. Auch ein wirkungsloser „Fake“-Bestandteil bringt immer noch eine Wirkung hervor. Diese geheimnisvolle Wirkung tritt einzig deshalb auf, weil die Teilnehmer irgendwie ihren Zustand aus dem Grund verbessern, dass sie an einem klinischen Test teilnehmen. Aktiv an einer Studie teilzunehmen scheint die Heilkräfte einiger Menschen irgendwie zu „boosten“, auch wenn sie letztlich den aktiven Inhaltsstoff gar nicht eingenommen haben. Daher wurde bei 41 Prozent der Teilnehmer in der Placebo-Gruppe der erwähnten Studie zur venösen Insuffizienz ein Nutzen beobachtet. Wir können jedoch sicher davon ausgehen, dass dieser Placebo-Effekt nicht spontan aufgetreten wäre, wenn die Teilnehmer nicht an einer klinischen Studie teilgenommen hätten. Wenn wir gleichwohl den Placebo-Effekt von der OPCs-Wirkung abziehen, kann man über den absoluten Nutzen von Masquelier’s OPCs mit Sicherheit sagen, dass er bei 34 Prozent aller Menschen auftritt, die an venöser Insuffizienz leiden.