- Auszug
Die gesundheitlichen Vorteile des essenziellen Spurenelements Zink sind zahlreich und unbestritten. Einige Beispiele dafür sind: Zink schützt Zellen, DNA, Proteine und Fette vor oxidativen Schäden und spielt eine Rolle beim Prozess der Zellteilung. Darüber hinaus hilft es bei der Verdauung von Zucker und Stärke; es unterstützt Fruchtbarkeit sowie Fortpflanzung und fördert das Wachstum von Haaren, Nägeln und Knochen. Zudem trägt es zu einer gesunden Haut sowie gutem Sehvermögen bei und wirkt sich positiv auf die kognitiven Funktionen aus. Zink ist auch dafür bekannt, die Virusvermehrung zu reduzieren und die Immunantwort zu stärken. Deshalb wirkt sich Zinkmangel nicht nur ungünstig auf viele Körperstrukturen und -funktionen aus, sondern führt auch zu einem höheren Schweregrad von COVID-19 und anderen Virusinfektionen. Zink spielt bei so vielen scheinbar unabhängigen biologischen Systemen und Signalwegen eine entscheidende Rolle. Dies liegt vor allem daran, dass es an der Synthese und Aktivierung verschiedener Proteine und Enzyme beteiligt ist, die lebenswichtige extrazelluläre und intrazelluläre Funktionen ermöglichen. Genau hier kommen Masquelier's OPCs ins Spiel.
Was ist die „Mikrovaskulatur“?
Das Zusammenspiel zwischen Masquelier's OPCs und Zink zeigt sich am besten bei der Betrachtung des dynamischen Prozesses auf der Ebene der Mikrovaskulatur, also der feinsten Kapillargefäße des vaskulären Systems. Die Kapillaren oder „Haargefäße“ bilden die Trennwand zwischen Blut und Gewebe. Diese Wand besteht ausschließlich aus Zellen, die in eine Matrix aus Kollagen und Elastin eingebettet sind. Diese „Endothelzellen“ übernehmen die einzigartige Funktion, den Transport von Sauerstoff und Nährstoffen aus dem Blut in das Gewebe und umgekehrt den Abtransport von Kohlendioxid und Abfallstoffen aus dem Gewebe ins Blut zu steuern. Das „Endothel“ spielt insbesondere bei der Regulation von Blutgerinnung, Entzündungsprozessen und Blutdruck eine Rolle.
ECM, MMPs und TIMPs
Die extrazelluläre Matrix (ECM), die die Endothelzellen umgibt und stützt, ist keine starre „betonartige“ Struktur. Vielmehr handelt es sich um ein plastisches, lebendes Gewebe, das ständig abgebaut und neu aufgebaut wird, um seine optimale Form zu gewährleisten. In diesem kontinuierlichen Umbau der ECM wirken Enzyme, die „Matrix-Metalloproteinasen“ („MMPs“) genannt werden, wie „Scheren“, die die abgenutzten und beschädigten Strukturen von Kollagen und Elastin in der Matrix zerschneiden. Um einen „unkontrollierten“ Zusammenbruch der ECM zu verhindern, der zu Undichtheit und Ödemen führen würde, werden diese „Scheren“ durch Proteine gesteuert, die ihre „Schneideaktivität“ hemmen und modulieren. Sie werden als „TIMPs“ bezeichnet. Die TIMPS übernehmen die Feinabstimmung bezüglich des Zeitpunkts und Ortes des „Schnittes“, wodurch sie einen geordneten „Umbau“ ermöglichen. Übermäßige MMP-Aktivität fördert unkontrollierten Abbau, Entzündung oder Metastasierung, wohingegen eine übermäßige TIMP-Aktivität den Umbau beeinträchtigt und zu Vernarbungen sowie Verklumpung der ECM-Bestandteile führt („Fibrose“).
Der Einfluss von oxidativem Stress
Dieses Zusammenspiel zwischen MMPs und TIMPs hängt von der Beziehung ab, die jede dieser Substanzen mit Zink eingeht. Diese Beziehungen hängen wiederum in hohem Maße vom Oxidationszustand in der extrazellulären Umgebung ab. Oxidativer Stress kann Vorläufer von MMPs aktivieren und sie in aktive MMPs umwandeln, indem er ihre Bindung an Zink aufhebt. Durch antioxidative Bedingungen und Interaktionen zwischen TIMPs und Zink wird die Fähigkeit des Zinks zur Hemmung der MMPs wiederhergestellt. Auf diese Weise wechselt das zinkabhängige MMP-TIMP-System unter dem Einfluss des Oxidationszustands kontinuierlich zwischen kontrolliertem Abbau und Wiederaufbau. Somit werden die Integrität der extrazellulären Matrix und die physiologische Erneuerung aufrechterhalten. Zink fungiert als Ein-Aus-Schalter in diesem empfindlichen Zusammenspiel. Oxidativer Stress schaltet den Schalter ein, während der antioxidative Zustand ihn wieder ausschaltet.
OPCs als „Trägersubstanzen für Zink“
Aktuelle Daten einer spanischen Forschungsgruppe zeigen, dass Masquelier‘s OPCs in der Lage sind, Zink in die extrazelluläre Matrix zu transportieren und dort zu verteilen. [i] Als Trägersubstanzen für Zink modulieren OPCs somit die Verfügbarkeit des Spurenelements, ohne jedoch die Umbau-Funktionen von MMPs und TIMPs direkt zu beeinträchtigen. Gleichzeitig besteht die Hauptwirkung von OPCs weiterhin im bekannten Schutz der Kollagen- und Elastinstrukturen der ECM vor oxidativem Stress und enzymatischem Abbau. Darüber hinaus minimieren OPCs auch Entzündungssignale, die eine übermäßige MMP-Expression fördern. Auf diese Weise tragen OPCs dazu bei, die ECM optimal in Form zu halten, ohne die physiologische Umbauaktivität der Enzyme zu beeinträchtigen. Die neuen Forschungsergebnisse zu „Ionophoren“ eröffnen nun die Möglichkeit, aufzuklären, wie dieses extrazelluläre Gleichgewicht mit der intrazellulären Regulation von oxidativem Stress durch Zink eventuell in Verbindung steht.
OPCs schleusen auch Zink in die Zellen
Die neue Studie zeigt nicht nur, dass OPCs Zink binden und in die extrazelluläre Matrix transportieren können, sondern dass OPCs als vielseitige „Ionophores“, auch in der Lage sind, den Übergang von Zink in die Endothelzellen, über die sie umgebenden Membrane hinweg zu erleichtern. Auf der Innenseite der Zellmembran setzen die OPCs das Zink frei, sodass es von intrazellulären Transportern aufgenommen werden kann, die es an zinkabhängige antioxidative Enzyme wie Superoxiddismutase (SOD) und Glutathion-bezogene Systeme weiterleiten. Zusätzlich steht Zink nun zur Modulation eines spezifischen Proteinkomplexes zur Verfügung, der am zellulären Ansprechen auf Stimuli wie Stress, freie Radikale, Schwermetalle, ultraviolette Strahlung und oxidiertem Cholesterin (LDL) beteiligt ist. Eine fehlerhafte oder gestörte Regulation dieses Proteinkomplexes wurde mit Krebs, Entzündungs- und Autoimmunerkrankungen, septischem Schock, Virusinfektionen und einer gestörten Entwicklung des Immunsystems in Verbindung gebracht.
Ein perfektes Duo: Masquelier's OPCs und Zink
Es gibt kaum einen physiologischen Prozess, der ohne die vorteilhafte Beteiligung von Zink funktionieren kann. Der menschliche Körper kann keine Zinkreserven anlegen, daher benötigen wir Transporter, die es aufnehmen und dorthin transportieren, wo es benötigt wird. Das spanische Forscherteam zeigte nun in überzeugender Weise, dass Masqueliers OPCs ihren Platz in der Familie der „Ionophore” verdienen, die Zink durch die Zellmembran transportieren und dass OPCs das Zinktransportsystem des Körpers ergänzen. Im Hinblick auf die vaskuläre Gesundheit bilden OPCs und Zink ein hervorragendes Duo, das die Fähigkeit der dynamischen und aktiven Mikrovaskulatur dabei unterstützt, ihre optimale Struktur und Funktion aufrechtzuerhalten und somit eine wesentliche Rolle für die Humangesundheit zu spielen.
[I] Assessing the interaction of Masquelier’s oligomeric proanthocyanidin (OPC) botanical extracts with zinc; Teresa Mairal-Lerga, Vasso Skouridou, Mayreli Ortiz, Ciara K. O’Sullivan; Interfibio Research Group, Departament d´Enginyeria Química, Universitat Rovira i Virgili, 43007 Tarragona, Spain; Institució Català de Recerca i Estudis Avençats (ICREA), 08010 Barcelona, Spain. Vorabveröffentlichung; 2025.