- Auszug
Manchmal stoße ich auf einen Standpunkt oder eine Hypothese, die den „Stand der Erkenntnis“ ins Wanken bringt. In diesem Fall bedeutet „Stand der Erkenntnis“ die gängige Ansicht, dass das Sauerstoffgas, das Teil der Luft ist, die wir einatmen, von der Lunge direkt in das Gefäßsystem gelangt, das es dann zu den Geweben im ganzen Körper transportiert. Wie könnte es anders sein, wenn jeder genau weiß, dass Sauerstoff lebenswichtig ist und ein Sauerstoffmangel rasch zum Tode führt?! Und dann … fand ich zufällig einen wissenschaftlichen Artikel von Gerald Pollack, Professor für Biotechnologie, in dem er die Behauptung aufstellt, dass nicht das vollständige Sauerstoffgas aus der Lunge in den Blutkreislauf gelangt, sondern Elektronen, die von den roten Blutkörperchen aus dem Sauerstoff extrahiert werden, während sie durch die engen Kapillaren gedrückt werden, die an die winzigen „Luftbläschen“ der Lunge, den „Alveolen“, angrenzen.
Inhalt
- Leben ist wirklich E-Leben
- Eine direkte Verbindung zwischen Atmung und Stoffwechsel
- Elektronen sind sehr begehrt
- Sauerstoffgas kann Membranen nicht passieren
- Rote Blutkörperchen in der Kapillare
- Hämoglobin kann Elektronen anziehen und abgeben
- Das Endothel
- Masqueliers OPCs unterstützen die mikrovaskuläre Gesundheit
- OPCs und Elektronen im E-Leben
Leben ist wirklich E-Leben
Nachdem ich mich mit den Vorschlägen aus dem Artikel „Is it oxygen, or electrons, that our respiratory system delivers?“ ([i]) von Pollack beschäftigt hatte, wurde mir plötzlich klar, dass seine Hypothese perfekt zu dem passt, was ich kürzlich in einem Blogpost mit dem Titel OPCs, Vitamin C und das E-Leben geschrieben hatte. In diesem Artikel betonte ich Folgendes: „Das enorm komplexe Zusammenspiel aller Prozesse, die in lebenden Organismen ablaufen, beruht allein auf dem ständigen ‚Handling‘ und ‚Management‘ eines unendlich kleinen subatomaren Teilchens: des Elektrons. In der Tat könnte man ein Elektron am besten als ‚negativ geladenen Ort im Raum‘ beschreiben. Als negative Ladungen fließen Elektronen nicht nur als Strom durch die Leitungen eines Hauses, sondern auch entlang der zahlreichen elektrischen Bahnen, die organisches Leben ‚elektrifizieren‘ und mit Energie versorgen. Außerdem sind alle chemischen Elemente Strukturen, die aus Elektronen bestehen. Diese kreisen um einen Kern, der aus einer Anordnung von positiv geladenen Protonen und neutralen Neutronen besteht. Chemische Elemente, die Moleküle, die aus diesen Elementen bestehen, und die komplexen Verbindungen, die aus diesen Molekülen bestehen, interagieren über die gemeinsame Verwendung oder den Austausch von Elektronen. Dieses enorme Zusammenspiel von negativ und positiv geladenen Teilchen macht das Leben zu einer wahrhaft elektrischen Angelegenheit.“ Daraus schloss ich: „Leben ist „E-Leben“. ([ii])
Eine direkte Verbindung zwischen Atmung und Stoffwechsel
Pollack, der für seine Forschungsarbeit zur „gelartigen“ Phase des Wassers in lebenden Organismen bekannt ist, vertritt den Standpunkt, dass die Atmung zwar zweifellos mit der Einatmung von Luftgasen verbunden ist, dass aber „nicht das Sauerstoffgas von den Alveolen [Luftbläschen] zu den Kapillaren [Haargefäßen] gelangt, sondern die aus dem Sauerstoff herausgelösten Elektronen. Es wird vermutet, dass sich diese Elektronen an das Hämoglobin [rote Blutkörperchen] binden. Sie werden dann über den Kreislauf direkt zu den Geweben gebracht, wo sie zur Stoffwechselfunktion beitragen.“ Pollack erklärt, dass dieser Vorgang „eine direkte Verbindung ... zwischen Atmung und Stoffwechsel“ herstellt und dass „es nicht das Sauerstoffgas ist, das unser Körper benötigt, sondern die aus diesem Sauerstoff gelösten Elektronen. […] Um zu verstehen, wie es zu dieser Dynamik kommen könnte, müssen wir uns vor Augen führen, dass das Sauerstoffmolekül hochgradig elektronegativ [mit Elektronen befüllt] und eines der elektronegativsten Elemente im Periodensystem ist. Das bedeutet, dass es eine äußerst starke Tendenz zur Ansammlung von Elektronen hat.“
Elektronen sind sehr begehrt
Das bedeutet auch, dass Sauerstoff seine Elektronen unter den richtigen Umständen abgeben kann. Laut Pollack „könnten manche dieser Elektronen abgezogen werden“, wenn sich eine ausreichend positive Ladung nahe genug befindet. „Jedes derart positiv geladene Gebilde könnte somit als Behältnis für die Elektronen des Sauerstoffs dienen. Und falls sich dieses positive Gebilde zufällig in einer Kapillare befindet, könnte es diese Elektronen direkt zum versorgten Gewebe transportieren, wo auch immer sie benötigt werden. Daher würde es zumindest plausibel erscheinen, dass selbst aus der elektronegativsten Substanz Elektronen gezogen werden. In Anbetracht des Bedarfs an Elektronen im Gewebestoffwechsel könnte man sich vorstellen, dass die Elektronen zunächst vom Sauerstoff auf die roten Blutkörperchen übertragen und dann an die entsprechenden Stellen im Gewebe weitertransportiert werden. Auf diese Weise könnten die für den Stoffwechsel benötigten Elektronen ohne Zwischenschritte direkt zum Gewebe gebracht werden.“
Sauerstoffgas kann Membranen nicht passieren
Pollack verdeutlicht in überzeugender Weise die natürliche Logik seiner Hypothese, indem er darauf hinweist, dass der Mechanismus des Elektronentransfers zwischen Lunge und Blutstrom das Problem beseitigt, dass wir immer noch rätseln, wie es sein kann, dass das Sauerstoffgas durch die Membran transportiert wird, die jedes winzige Luftbläschen in der Lunge umgibt, sowie durch die angrenzende „Membran“, welche die dünne Wand des kleinen Blutgefäßes bildet. Pollack ist der festen Überzeugung, dass „es kein Gas gibt, das bei diesem Mechanismus fließt“. Darüber hinaus beseitigt seine Vorstellung, dass „nur Elektronen fließen“, auch die vielen Probleme, die sich ergeben, wenn man schlüssig verstehen möchte, wie es möglich ist, dass von der Luft, die wir einatmen und die zu 78 % aus Stickstoff und nur zu 21 % aus Sauerstoff besteht, nur der Sauerstoff und nicht der Stickstoff aus der Lunge in den Blutkreislauf gelangt. Selbst wenn man berücksichtigt, dass Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle unterschiedlich groß sind, bleibt die entscheidende Frage ungelöst, wie Pollack bekräftigt: „Wie können wir verstehen, warum einige Gase scheinbar mühelos von den Alveolen in die Kapillaren gelangen und andere nicht? [...] Es scheint keine eindeutige Antwort vorhanden zu sein.“
Rote Blutkörperchen in der Kapillare
Er erklärt auch, warum es nützlich ist, dass die roten Blutkörperchen die enge Kapillare nicht passieren können, es sei denn, sie werden durch sie hindurchgedrückt. Was übrigens auch der Grund dafür ist, dass rote Blutkörperchen sehr flexibel sein müssen. Wären sie dies nicht, würden sie sich vor den Kapillaren stauen und einen Stillstand im Blutfluss verursachen. Jedenfalls „gelangen diese zusammengedrückten Erythrozyten zwangsläufig an die Kapillarwand. Dadurch sorgen sie für einen unmittelbaren Kontakt: Erythrozyt ‒ Kapillarwand ‒ Alveolarwand. Die Kontiguität verhindert mögliche Komplikationen durch dazwischenliegende Isolierschichten und gewährleistet eine hohe elektrische Leitfähigkeit. Tatsächlich ist bekannt, dass die [...] Schicht, welche die Alveole [aktiv] auskleidet, eine besonders hohe Leitfähigkeit hat. So könnte die Elektronenladung in effizienter Weise vom Sauerstoffgas auf Seite der Alveolen zu den Erythrozyten auf Seite der Gefäße transferiert werden. Es ist daher möglich nachzuvollziehen, warum der Durchmesser der Kapillaren kleiner sein muss als jener der Erythrozyten: Das Zusammendrücken der Erythrozyten könnte entscheidend dafür sein, dass die Elektronen mühelos vom Sauerstoff zu den angrenzenden roten Blutkörperchen fließen können.“
Hämoglobin kann Elektronen anziehen und abgeben
Darüber hinaus kommt das in den roten Blutkörperchen enthaltene Hämoglobin näher an die Kapillarwand heran, wenn sie zusammengedrückt werden. Dies ist wichtig, denn das Hämoglobin ist der eigentliche Empfänger der Elektronen, da es positiv geladen ist. Der von Pollack vorgeschlagene Kreislauf würde also wie folgt ablaufen: „Zunächst entzieht das positiv geladene Hämoglobin Elektronen aus dem Sauerstoff. Dann gibt es diese Elektronen an das Gewebe ab, wodurch es seinen positiven Zustand sowie die Fähigkeit wiedererlangt, Elektronen aus dem eingeatmeten Sauerstoff zu extrahieren. Ein zentraler Aspekt dieser Hypothese ist, dass das Hämoglobin die Möglichkeit haben muss, Elektronen anzuziehen, sie zu speichern und dann wieder abzugeben. [...] Hinsichtlich der Elektronenabgabe gilt es zu beachten, dass Hämoglobin die Tendenz hat, leicht zu oxidieren, d. h. seine Elektronen zu verlieren.“ Pollack kommt zum Schluss, dass „Hämoglobin offenbar Elektronen anziehen und dann abgeben kann.“
Das Endothel
Es ist offensichtlich, dass die Wirksamkeit des vorgeschlagenen Elektronentransfers von den Luftbläschen der Lunge zu den Erythrozyten zu einem großen Teil von der Integrität der Kapillarwand abhängt. Das physikalische Zusammenspiel zwischen den roten Blutkörperchen und der Kapillare muss die größtmögliche Kontaktfläche zwischen den beiden schaffen, damit der größtmögliche Elektronenfluss das Hämoglobin in den Erythrozyten erreichen kann. An diesem Punkt ist das vaskuläre System am dünnsten. Das bedeutet, dass von der mehrschichtigen Gefäßwand nur noch die innere Auskleidung, das Endothel, übrigbleibt. Als dünnster und durchlässigster Teil des Gefäßsystems vermag das Endothel den Austausch zwischen Blut, Lymphe und Geweben zu ermöglichen. So steuert ein gesundes Endothel einen adäquaten mikrovaskulären Blutfluss, den Blutdruck, die Blutverteilung, die Perfusion und insbesondere den Transfer von Elektronen zum und vom Hämoglobin der roten Blutkörperchen!
Masqueliers OPCs unterstützen die mikrovaskuläre Gesundheit
Zahlreiche einschlägige Studien am Menschen sowie Tier- und Zellstudien stützen deutlich die Behauptung, dass Masqueliers OPCs zur Erhaltung gesunder mikrovaskulärer Strukturen und Funktionen beitragen können, indem sie sich positiv auf die Fähigkeit des Mikrogefäßsystems auswirken, sich selbst zu erhalten und das zu tun, was es tun soll. Die OPCs unterstützen das Netzwerk der Mikrogefäßwand, indem sie die Kollagen- und Elastinfasern vor Zersetzung schützen sowie die Kollagensynthese fördern und Entzündungen sowie oxidativen Stress bekämpfen. Eine Schwächung oder Beeinträchtigung der mikrovaskulären homöostatischen (sich selbst erhaltende) Kapazität kann sich letztendlich in verschiedenen Phänomenen der Funktionsstörung des Endothels niederschlagen.
OPCs und Elektronen im E-Leben
Für ein gesundes E-Leben dürfen wir nicht vergessen, dass die als „freie Radikale“ bezeichneten Verbindungen problematisch sind, da sie den normalen Fluss oder die Position der Elektronen wahllos erheblich stören. Sie verlangen so sehr nach Elektronen, dass sie diese von der nächstgelegenen Verbindung stehlen, mit der sie in Kontakt kommen können. Wenn ein freies Radikal ein Elektron aus einer Verbindung stiehlt, die nicht fähig ist, dieses zu ersetzen, sind dauerhafte „Schäden durch freie Radikale“ die Folge. In der Biologie sind Antioxidantien die Lösung des E-Lebens. Sie opfern sich, um den Hunger der freien Radikale nach Elektronen zu stillen und sie davon abzuhalten, den lebenswichtigen Elementen und Strukturen des Körpers Elektronen zu stehlen und sie dadurch irreparabel zu schädigen. Die Natur hat diese antioxidative Fähigkeit Verbindungen wie den OPCs und den Vitaminen C und E verliehen. Was die OPCs in dieser Hinsicht so besonders macht, ist, dass sie viele Elektronen enthalten, die dafür eingesetzt werden können. Während OPCs also gewissermaßen den maximalen Transfer von Elektronen in und aus dem Blutkreislauf ermöglichen, indem sie die Integrität der Kapillaren unterstützen, schützen sie die Elektronen auch davor, von freien Radikalen „gestohlen“ zu werden, sobald sie ins Gewebe gelangt sind. Dies ist die Kurzform dessen, wie OPCs das E-Leben unterstützen.
[i] Is it oxygen, or electrons, that our respiratory system delivers?; Gerald H. Pollack; Medical Hypotheses; August 2024; Medical Hypotheses 192 (2024) 111467.
[ii] OPCs, vitamin C and E-Life