- Auszug
Entzündungshemmende Arzneimittel wie Ibuprofen werden häufig von Sportlern eingenommen, um Schmerzen des Bewegungsapparats zu verhindern und die Leistung zu erhöhen. Doch können diese Mittel in Kombination mit anstrengendem Sport zu einer Reduzierung des Nierenblutflusses beitragen und die Entwicklung von Nierenschäden fördern. Eine 50:50-Mischung von Professor Masquelier‘s OPCs aus Kiefernrinde und Traubenkernen erbrachte bei Halbmarathonläufern, die vor dem Lauf eine Dosis von 400 mg Ibuprofen einnahmen, eine Minderung von Nierenschäden und eine Erhöhung der antioxidativen und entzündungshemmenden Fähigkeiten.
Inhalt
- Gutes und Schlechtes bei anstrengendem Sport
- Entzündungshemmende Arzneimittel erhöhen das Risiko von Nierenschäden
- OPCs vermindern die Protein- und Blutausscheidung im Urin
- Warum anstrengender Sport Nierenschäden verursacht
- OPCs stärken die Kapillarleistung und senken Entzündungsstoffe
- OPCs als wohlbekannte Antioxidantien bestätigt
- Schlussfolgerung der Forscher
Gutes und Schlechtes bei anstrengendem Sport
Wegen seiner gesundheitlich wohltuenden Wirkungen und leichter Zugänglichkeit für Freizeitsportler sind Langstrecken-, Marathon- und Halbmarathonlaufen eine immer beliebtere Art des Ausdauersports. Das Laufen senkt das Herz-Kreislauf-Risiko, verhindert die Entwicklung von Typ-II-Diabetes, des metabolischen Syndroms und neurodegenerativer Erkrankungen. Gleichzeitig belastet das Wettlaufen deutlich die Organe des menschlichen Körpers. Ein in dieser Hinsicht häufig übersehenes Organ ist die Niere. Der Bedarf an erhöhtem Blutfluss hin zu den beanspruchten Muskeln verursacht jedoch einen signifikanten Rückgang des Blutflusses hin zur Niere. Auch wenn diese Ereignisse völlig normale physiologische Anpassungen an den Sport sind, können sie die Nierenfunktionen beeinträchtigen und in einigen Fällen sogar sogenannte „akute Nierenschädigung“ (englisch “Acute Kidney Injury”, AKI) hervorrufen. Eine anstrengende sportliche Betätigung ruft auch unerwünschte Veränderungen des pro-/antioxidativen Gleichgewichts und in vielen Fällen eine übermäßige Entzündungsantwort hervor, was beides das Risiko von Nierenschäden erhöhen kann.
Entzündungshemmende Arzneimittel erhöhen das Risiko von Nierenschäden
Zusätzlich zu den Schäden, die allein durch den Sport verursacht werden können, wurde die Einnahme nichtsteroidaler Entzündungshemmer (NSAR, engl. NSAID) als ein die Nieren beeinträchtigender Risikofaktor erkannt, wenn sie von Läufern eingenommen werden. NSAR reduzieren die Weitstellung der Blutgefäße in den Nieren und beeinträchtigen den für die Blutreinigung (Filter) erforderlichen Druck. Trotz dieser bekannten Gefahren ist die Einnahme von NSAR vor und während eines Laufs ziemlich verbreitet. Fast die Hälfte aller Marathonläufer und bis zu zwei Drittel der Ultramarathonläufer sollen sie einnehmen. In einer Studie mit ungefähr 47 000 Halbmarathonläufern wurde bei 8,3 Prozent der Teilnehmer entzündungshemmende Medikation dokumentiert. Trotz der wachsenden Nachweise potentiell schädlicher Wirkungen von NSAR und fehlender Studien, die überzeugend beweisen, dass signifikante Sportleistung von der Einnahme von NSAR profitiert, nutzen viele Läufer sie immer noch aus unterschiedlichen Motiven. Ein höheres Alter, weibliches Geschlecht, Wettkampf über eine größere Entfernung, eine Verletzungsgeschichte und sportbedingte Muskelschmerzen wurden mit der Einnahme von NSAR vor und während Langstreckenläufen in Verbindung gebracht.
OPCs vermindern die Protein- und Blutausscheidung im Urin
In einer Studie, die mit Läufern durchgeführt wurde, die am Halbmarathon „Venloop“-Lauf 2019 teilnahmen ([i]), stellte sich heraus, dass die zweiwöchige Einnahme einer 50:50-Mischung von Masquelier‘s OPCs aus Pinus maritima(Maritime Kiefernrinde) und Vitis vinifera (Traubenkernen) eine messbare Tendenz zur Minderung von Proteinurie (Proteinausscheidung) aufwies. Proteinurie ist ein Zeichen von Nierenfehlfunktion. Die Nieren können nicht länger den Proteinverlust im Urin verhindern. Zusätzlich, und wichtiger noch, führte die OPCs-Mischung zu einer signifikanten Senkung der Anzahl von Läufern, die Hämaturie (Blut im Urin) aufwiesen. Das Auftauchen von Blut im Urin nach anstrengendem Sport ist ein Zeichen für eine erhöhte Durchlässigkeit der kleinen Gefäße in den Nieren. Offensichtlich ist Blut im Urin ein höchst unerwünschter Aspekt von anstrengendem Sport. Die erforschte OPCs-Mischung scheint auf die kleinen Blutgefäße zu wirken, die sich mit den winzigen Röhren verbinden, in denen das Blut gefiltert wird. Die seltenere und weniger schlimme Hämaturie kann auch der entzündungshemmenden Wirkung der OPCs-Mischung zugeschrieben werden sowie deren Neigung, oxidativen Stress zu begrenzen und eine antioxidative Abwehr während/nach dem Sport zu potenzieren.
Warum anstrengender Sport Nierenschäden verursacht
Der Abfall der Nierenfunktion bei und nach anstrengendem Sport ist ein wohlbekanntes Phänomen in der Sportphysiologie. Um dieses Phänomen zu verstehen, müssen wir den wichtigen Teil der Niere betrachten, der einer Hand-in-Handschuh-Struktur ähnelt. Die Handschuhe der Nieren heißen Nephronen, winzige U-förmige „Tassen“ oder Röhrchen, von denen jede Niere ungefähr 1,5 Millionen besitzt. In diese „Handschuhe“ wird Blut über das Gefäßsystem gebracht. Dies ist nur durch die zwangsläufige Ausdehnung der mikroskopisch kleinen Gefäße in jedem „Handschuh“ möglich. In den „Handschuhen“ wird das Blut gereinigt und der Urin wird aus den „Tassen“ aufgefangen und zur Blase gebracht. Angesichts der Empfindlichkeit der „Hand-in-Handschuh“-Struktur wird verständlich, dass größere Veränderungen des Blutdrucks die Durchlässigkeit der Mikrogefäße (der „Hände“) belastet und eine Dysfunktion der Nephronen (der „Handschuhe“) auslöst. Nierenschäden bei Läufern können durch „Marker“ im Urin nachgewiesen werden. Außerdem verstärkt der sportbedingte Stress die Produktion von entzündungsfördernden Substanzen (Zytokinen) und Pro-Oxidantien. Dies belastet die Niere und viele andere Körperorgane zusätzlich.
OPCs stärken die Kapillarleistung und senken Entzündungsstoffe
Wie in meinem Buch OPCs, Dr. Jack Masqueliers Geschenk an Ihre Gesundheit beschrieben, sind die wohltuenden Wirkungen von Masquelier’s OPCs auf die Kreislaufgesundheit gut bekannt und dokumentiert. Hier geht es darum, wie OPCs dabei helfen, die schädlichen Wirkungen des durch Sport bedingten Bluthochdrucks zu senken. Sportler, die vor oder bei dem Sport oder Wettbewerb Ibuprofen oder andere NSAR einnehmen, sollten sich des Paradoxes bewusst sein, dass diese Mittel, auch wenn sie entzündungshemmend sind, tatsächlich eine pro-inflammatorische (entzündungsfördernde) Antwort verstärken können. In der zuvor erwähnten Studie, die im hochrangigen Wissenschaftsjournal NUTRIENTS veröffentlicht wurde, ging eine einzige geringe Dosis Ibuprofen mit einer signifikanten Erhöhung der Konzentration eines bestimmten pro-inflammatorischen Wirkstoffs (IL-6) im Urin der Läufer einher. Wichtig daran ist, dass diese Erhöhung im Großen und Ganzen durch eine Supplementierung mit der OPCs-Mischung 14 Tage vor dem Wettbewerb verhindert wurde. Teilnehmer der Placebo- (nicht-OPCs-)Gruppe wiesen in den Urinkonzentrationen eine signifikante Erhöhung von zwei anderen pro-inflammatorischen Wirkstoffen (IL-8 und TNF-α) auf, die in der OPCs-Gruppe ebenfalls zur Reduzierung tendierten.
OPCs als wohlbekannte Antioxidantien bestätigt
Während des Sports produziert der Körper einen Überschuss an freien Radikalen, die beim Verbrauch von Sauerstoff entstehen. Freie Radikale sind hilfreich (sie töten bakterielle Eindringlinge), aber wenn der Körper ein Übermaß an freien Radikalen nicht neutralisieren kann, werden sie extrem zerstörerisch und können als der Grund der meisten degenerativen Erkrankungen angesehen werden. Eine Überproduktion schädigt sogar unsere DNA. Logischerweise produziert der Körper umso mehr freie Radikale, je anstrengender der Sport ist. In der aktuellen Studie stand die Einnahme von Ibuprofen vor dem durchgeführten Halbmarathon in Verbindung mit der Erhöhung eines Biomarkers für oxidativen Stress (MDA) und mit der „Hochregulierung“ der antioxidativen Abwehr des Körpers. Die letztere Wirkung war in der OPCs-Gruppe ausgeprägter. Ihre Mitglieder wiesen im Urin eine Erhöhung der „gesamten antioxidativen Kapazität“ auf, die über der in der nicht-OPCs-Gruppe gefundenen lag. Der Grad des Markers für oxidativen Stress (MDA) war im Urin der OPCs-Gruppe weniger deutlich. Offensichtlich konnten deren Teilnehmer besser mit dem Übermaß an freien Radikalen fertig werden. Diese Ergebnisse verweisen auf die Tendenz einer verbesserten antioxidativen Antwort bei Läufern, die Nahrungsergänzung mit der OPCs-Mischung erhielten.
Schlussfolgerung der Forscher
„Im Ergebnis zeigte diese Studie, dass Nahrungsergänzungen mit einer gut charakterisierten und standardisierten Mischung aus monomeren und oligomeren Flavanolen [Masquelier’s 50:50 OPCs Mischung] die Nieren-Dysfunktion verbessert und die durch Ibuprofen/Halbmarathon ausgelöste Entzündung und Oxidation abmildert. Ganz allgemein verweisen die Ergebnisse dieser Studie auf die Ernährungsstrategien, die nützlich sein könnten, um die auf den Gebrauch von NSAR und Sport zurückzuführenden Nebenwirkungen zu reduzieren. Darüber hinaus können sie die weitere Entwicklung eines menschlichen Stressmodells unterstützen, das zum Testen verschiedener Ernährungsinterventionen verwendet werden kann.“